In unserer Gesellschaft sind uns Begriffe wie Genügsamkeit und Demut sehr fremd. Sich selbst genügen, mit dem zufrieden sein, was man hat, erscheint uns eher merkwürdig – immer mehr, immer höher, immer weiter: Das ist das Prinzip ganz vieler Menschen. Sie setzten damit ihren Erfolg und Lebensglück gleich, bis sie erkennen, dass ihnen tief im Innersten etwas fehlt, dass sie mit dieser Lebensform nicht wirklich glücklicher werden.
Aus sich selbst heraus leben, ohne eine große Wertschätzung der vielen Äußerlichkeiten zu entwickeln, die das Leben begleiten, das ist echte Genügsamkeit. Seneca, der römische Philosoph schreibt: “Der Weise ist sich selbst genug!”
Auch ein genügsamer Mensch hat noch Bedürfnisse. Er muss essen, sich kleiden, eine Wohnstätte haben und im Krankheitsfall mit Medizin versorgt werden.
Der Inder Mahatma Ghandi sagte: “Die Kultur im wahren Sinne des Wortes besteht nicht darin, die Bedürfnisse zu vervielfältigen, sondern darin, sie freiwillig und absichtlich zu reduzieren. Das bringt das wahre Glück, die echte Befriedigung.” Ghandi hatte kaum eigene Wünsche. Seine Genügsamkeit diente dazu, sich für andere Menschen aufzuopfern, damit sich ihre Lebenssituation unter der englischen Kolonialmacht verbesserte.
Eine Beispiel, was für uns Genügsamkeit bedeuten kann und wie wir Genügsamkeit in unser Leben integrieren können:
Wer daheim oder unterwegs ein herzhaftes Stück Käse mit einem Schluck guten Rotwein bedächtig und langsam isst, der kann sagen: Das war der Geschmack des Paradieses. – Hier geht es nicht um die Fülle, sondern um das vollkommene Genießen.
Wer dagegen voller Gier ein Stück Torte nach dem anderen verschlingt, der kann sich am Genuss nicht wirklich erfreuen. Er wird sich vielmehr hinterher ärgern, dass er zuviel gegessen hat, ein Völlegefühl verspürt und sich am nächsten Tag beim Blick auf die Waage wieder unzufrieden sein.
Ideen und Tipps, wie du die drei Schätze mehr in dein Leben integrieren kannst, gibt es auch hier: „Glücklich sein verleiht Flügel“ und „Kleine Schritte Große Veränderung“