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Psychosomatik: Das Zusammenspiel zwischen Körper und Seele
Das ist der größte Fehler bei der Behandlung von Krankheiten, dass es Ärzte für den Körper und Ärzte für die Seele gibt, wo beides doch nicht getrennt werden kann. (Platon)
Das schlägt mir auf den Magen…
… oder „Dem ist wohl eine Laus über die Leber gelaufen“ – das sind Sprüche aus dem Volksmund, bei denen wir schon erkennen, dass es da einen Zusammenhang zwischen Körper und Seele geben muss.
Das Wort Psychosomatik setzt sich aus zwei Teilen zusammen: Psyche (=Seele) und Soma (=Körper). Beide Teile gehören zusammen, sie sind verbunden wie Puzzleteile und sind für unser Wohlbefinden verantwortlich.
Wenn unsere Seele etwas belastet, kann dies auf den Körper schlagen. Und auch umgekehrt: Ist der Körper krank, kann sich das auf die Seele übertragen. Wichtig ist also, körperliche Symptome oder gar chronische Erkrankungen ganzheitlich zu betrachten und eine Verbindung zur Seele herzustellen. Wir können hier die Frage stellen: Wo ist mein Leben aus der Bahn geraten, dass meine Seele einen Hilferuf (in der Form der Krankheit) loslässt?
Bereits bei scheinbar kleinen Dingen reagieren
Wir können bereits bei kleinen, unscheinbaren Symptomen nach diesem Ansatz verfahren.
Beispiele:
- Du hast Husten. Frage: Wem will ich etwas husten? – Und tue es nicht – aus Angst vor den Konsequenzen, weil sich sowieso nichts ändert, weil ich machtlos bin, weil ich nicht das Recht dazu habe etc. Doch genau das ist der Knackpunkt: Du würdest gerne etwas sagen, endlich deine Meinung laut und deutlich äußern. Da du es nicht tust, staut sich in deiner Seele eine Aggression/Wut o.ä. auf. Jetzt sinkt das Problem auf die körperliche Ebene. Das Ergebnis ist der Husten.
- Du hast Schnupfen. Frage: Von was oder von wem hast du die Nase voll? – Und du änderst dennoch nichts an deiner Situation. Da die Ansprüche der Seele nicht gehört werden, sinkt auch das auf die körperliche Ebene.
Das sind sehr simple, einfache Beispiele. Bei der Krankheitsbilderdeutung gehen wir natürlich noch tiefer der Ursache auf den Grund. Da spielen oft über Jahre aufgestaute seelische Themen eine Rolle, meinst auch Erfahrungen aus der Kindheit. Aus irgendwelchen Gründen ist etwas aus dem Ruder gelaufen, was wir durch Gespräche, Seelenbilder- und Körperreisen aufdecken.
Wenn eine Krankheit zur Odyssee wird
Wenn wir körperliche Symptome haben, gehen wir und der Regel zum Allgemeinmediziner oder Facharzt. Dieser untersucht uns, er verschreibt Medikamente, die Krankheit vergeht wieder. Hoffentlich. Im Idealfall.
Doch passiert es nicht selten, dass diese Krankheit nicht verschwindet, dass wir von Arzt zu Arzt pilgern, um Hilfe zu erfahren. Oder dass die Krankheit verschwindet, doch nach kurzer Zeit wiederkommt. Und das mehrmals hintereinander. Dass sie vielleicht sogar chronisch wird? Oder dass diese Krankheit zwar verschwindet, sich doch früher oder später eine andere, vielleicht schwerere Krankheit zeigt?
Das sind sichere Anzeichen, dass die Seele sich auf diese körperliche Weise ausdrückt, damit sie endlich gehört wird. Doch tendieren wir in der Regel dazu, diese Anzeichen zu ignorieren. Stattdessen nehmen wir immer mehr und stärkere Medikamente, probieren verschiedenste Diagnoseverfahren bzw. Behandlungsformen aus und kommen zu keinem befriedigendem Ergebnis. Viele Menschen leben dauerhaft mit Schmerzen, Befindlichkeiten und bestimmten Diagnosen ein Leben lang. Dabei kann das Hinschauen zum Bedürfnis der eigenen Seele, was sich hinter der Krankheit verbirgt, eine schnelle Erkenntnis bringen. Und die Erkenntnis ermöglicht auf oft die Besserung oder gar die Selbstheilung.
Das Dampfkessel-Phänomen
Stell‘ dir die Psyche als Dampfkessel vor. Hier herrscht mal mehr und mal weniger Druck. Wenn sehr viel Druck besteht, muss dieser abgelassen werden. Doch genau das machen wir oft nicht – wir würden gerne mal jemanden etwas husten, doch machen es nicht. Jetzt hat dieser Seelen-Dampfkessel verschiedene Ventile, über die der Druck abgebaut werden kann. Das sind Stimmungen, Gedanken, Emotionen und eben auch der Körper.
Hier wird sehr deutlich, dass Körper und Seele zwei höchstkomplexe Systeme sind, deren Zusammenspiel in der Entstehung von Gesundheit und Krankheit eine immense Rolle einnimmt.
Dieses Zusammenspiel anzuerkennen, fällt uns nicht immer leicht. Wenn wir Kopfschmerzen haben, wollen wir diese schnell loswerden und uns nicht mit der Ursache beschäftigen. Wenn dein Knie dauerhaft und scheinbar grundlos schmerzt, mögen sich die wenigsten auf ein „Psycho-Gequatsche“ einlassen. Doch lohnt es sich tatsächlich. Wenn der Seele bereits in den Anfängen Raum geschenkt wird, muss sie nicht nicht mit größeren Symptomen bzw. Krankheiten Gehör verschaffen.
Letztendlich darf jeder Mensch im Laufe seines Lebens Lernerfahrungen machen, die Seele möchte wahr und wichtig genommen werden, möchte als das erkannt werden, als das sie hier in diesem Leben angetreten ist. Und sobald wir von diesem Weg abkommen, dient uns ein Krankheitsbild als Hinweis- oder Warnschild, damit wir die Chance haben, wieder auf unseren persönlichen Lebensweg zu kommen.
Psychosomatische Deutung am Beispiel von Schmerzen / Problemen am Knie
Symbolik des Knies
Das Knie ist ein Gelenk, das Flexibilität, Beweglichkeit und Demut symbolisiert. Es trägt uns durchs Leben und ermöglicht es uns, uns frei zu bewegen, uns zu beugen und zu knien – also in Kontakt mit unserer Umgebung und unseren Mitmenschen zu treten. Im übertragenen Sinne steht das Knie auch für die Fähigkeit, sich zu fügen, nachzugeben und flexibel auf Lebensumstände zu reagieren. Wenn das Knie schmerzt, könnte es darauf hindeuten, dass in einem dieser Bereiche ein Ungleichgewicht besteht.
Psychosomatische Deutung von Knieschmerzen
Widerstand gegen Veränderungen:
- Knieschmerzen können darauf hinweisen, dass der Betroffene Schwierigkeiten hat, sich auf neue Lebenssituationen einzulassen oder sich an Veränderungen anzupassen. Vielleicht besteht ein starker Wunsch, in alten Gewohnheiten zu verharren, und das Knie signalisiert den inneren Widerstand, sich auf Neues einzulassen.
Stolz und Sturheit:
- Das Knie steht auch für Demut und die Fähigkeit, sich zu beugen – sei es im physischen Sinne oder im übertragenen Sinne als Ausdruck der Bereitschaft, sich anderen Menschen oder Situationen zu öffnen. Schmerzen in den Knien können ein Zeichen dafür sein, dass der Betroffene Schwierigkeiten hat, seinen Stolz oder seine Sturheit loszulassen. Es könnte sein, dass der Betroffene sich weigert, nachzugeben oder sich den Bedürfnissen anderer anzupassen, was auf einer tieferen Ebene zu innerer Anspannung führt.
Angst vor dem Voranschreiten:
- Das Kniegelenk spielt eine entscheidende Rolle bei der Fortbewegung. Wenn das Knie schmerzt, könnte dies ein Hinweis darauf sein, dass der Betroffene Angst hat, voranzuschreiten – sei es auf einem beruflichen Weg, in einer Beziehung oder in der persönlichen Entwicklung. Diese Angst, vorwärtszugehen oder einen nächsten Schritt zu wagen, könnte sich in Form von Knieschmerzen manifestieren.
Unterdrückte Gefühle:
- Knieschmerzen können auch auf unterdrückte Emotionen hinweisen, die im Körper gespeichert sind. Wenn wir unsere Gefühle nicht ausdrücken oder ausleben, kann sich diese emotionale Last im Körper ablagern und zu Schmerzen führen. Besonders bei Menschen, die Schwierigkeiten haben, ihre Verletzlichkeit zu zeigen oder sich in schwierigen Situationen zu öffnen, können sich diese unverarbeiteten Gefühle in den Knien bemerkbar machen.
Ganzheitliche Ansätze zur Heilung
Probleme mit dem Knie ganzheitlich anschauen:
Innere Reflexion: Überlege, ob es in deinem Leben Bereiche gibt, in denen du stur bist oder dich gegen Veränderungen sträubst. Welche Ängste könnten dich davon abhalten, vorwärtszugehen? Versuche, diese inneren Konflikte zu erkennen und anzunehmen.
Emotionale Verarbeitung: Gib dir Raum, um unterdrückte Emotionen zu fühlen und auszudrücken. Dies könnte durch Gespräche mit einem Therapeuten, der Schattentherapie o.ä. sein.
Demut und Flexibilität: Übe dich darin, flexibler und offener auf Lebensveränderungen zu reagieren. Das bedeutet nicht, dass du deine eigenen Bedürfnisse völlig vernachlässigen musst, sondern dass du lernst, dich mit dem Fluss des Lebens zu bewegen, anstatt starr dagegen anzukämpfen.
Fazit
Knieschmerzen und auch andere Probleme mit dem Knie können ein wertvoller Hinweis auf tiefere seelische Prozesse sein, die sich in deinem Leben abspielen. Indem du dich den symbolischen Bedeutungen deiner körperlichen Beschwerden öffnest und sowohl die physische als auch die emotionale Ebene in Betracht ziehst, kannst du einen Weg zur Heilung finden, der nicht nur deinen Körper, sondern auch deinen Geist und deine Seele einbezieht.
Weise Worte:
Der Körper ist das Abbild der Seele
Die alte Heilerin der Seele sagt
Nicht dein Rücken tut weh, sondern die Last.
Nicht deine Augen schmerzen, sondern die Ungerechtigkeit.
Nicht die Kehle, sondern das, was du nicht ausdrückst oder mit Wut sagst.
Nicht der Magen tut weh, sondern was die Seele nicht verdaut.
Nicht die Leber, sondern die Wut.
Nicht dein Herz, sondern die Liebe.
Und es ist die Liebe selbst, welche die mächtigste Medizin beinhaltet.
(Quelle: ADA Luz Marquez)
Eine wundervolle Geschichte zur tieferen Erkenntnis:
Dem Selbst näher kommen: Die Geschichte von der Sandwüste
Die SUFI-GESCHICHTE von der Sandwüste schildert die Transformation auf dem Entwicklungsweg in poetisch eindringlicher Weise: Es ist notwendig, dem Selbst das Ich zu opfern, um den letzten Schritt in Richtung Erlösung zu tun:
Ein Strom floss von seinem Ursprung in fernen Gebirgen durch sehr verschiedene Landschaften und erreichte schließlich die Sandwüste. Genauso wie er alle anderen Hindernisse überwunden hatte, versuchte der Strom nun auch, die Wüste zu durchqueren. Aber er merkte, dass – so schnell er auch in den Sand fließen mochte – seine Wasser verschwanden.
Er war jedoch überzeugt davon, dass es seine Bestimmung sei, die Wüste zu durchqueren, auch wenn es keinen Weg gab. Da hörte er, wie eine verborgene Stimme, die aus der Wüste kam, ihm zuflüsterte: «Der Wind durchquert die Wüste, und der Strom kann es auch.»
Der Strom wandte ein, dass er sich doch gegen den Sand werfe, aber dabei nur aufgesogen würde; der Wind aber kann fliegen, und deshalb vermag er die Wüste zu überqueren.
«Wenn du dich auf die gewohnte Weise vorantreibst, wird es dir unmöglich sein, sie zu überqueren. Du wirst entweder verschwinden, oder du wirst ein Sumpf. Du musst dem Wind erlauben, dich zu deinem Bestimmungsort hinüber zu tragen. »
Aber wie sollte das zugehen? «Indem du dich von ihm aufnehmen lässt.»
Diese Vorstellung war für den Fluss unannehmbar. Schließlich war er noch nie zuvor aufgesogen worden. Er wollte keinesfalls seine Eigenart verlieren. Denn wenn man sich einmal verliert, wie kann man da wissen, ob man sich je wiedergewinnt.
«Der Wind erfüllt seine Aufgabe», sagte der Sand. «Er nimmt das Wasser auf, trägt es über die Wüste und läßt es dann wieder fallen. Als Regen fällt es hernieder, und das Wasser wird wieder ein Fluss.»
«Woher kann ich wissen, ob das wirklich wahr ist?»
«Es ist so, und wenn du es nicht glaubst, kannst du eben nur ein Sumpf werden. Und auch das würde viele, viele Jahre dauern; und es ist bestimmt nicht dasselbe wie ein Fluss. »
«Aber kann ich nicht derselbe Fluss bleiben, der ich jetzt bin?»
«In keinem Fall kannst du bleiben, was du bist», flüsterte die geheimnisvolle Stimme. «Was wahrhaft wesentlich an dir ist, wird fortgetragen und bildet wieder einen Strom. Heute wirst du nach dem genannt, was du jetzt gerade bist, doch du weißt nicht, welcher Teil deines Selbst der Wesentliche ist. »
Als der Strom dies alles hörte, stieg in seinem Innern langsam ein Widerhall auf. Dunkel erinnerte er sich an einen Zustand, in dem der Wind ihn – oder einen Teil von ihm? War es so? – auf seinen Schwingen getragen hatte. Er erinnerte sich auch daran, dass dieses, und nicht das jedermann Sichtbare, das Eigentliche war, was zu tun wäre – oder tat er es schon?
Und der Strom ließ seinen Dunst aufsteigen in die Arme des Windes, der ihn willkommen hieß, sachte und leicht aufwärts trug und ihn, sobald sie nach vielen, vielen Meilen den Gipfel des Gebirges erreicht hatten, wieder sanft herabfallen ließ. Und weil er voller Bedenken gewesen war, konnte der Strom nun in seinem Gemüte die Erfahrungen in allen Einzelheiten viel deutlicher festhalten und erinnern und davon berichten. Er erkannte: «Ja, jetzt bin ich wirklich ich selbst. »
Der Strom lernte. Aber die Sandwüste flüsterte: «Wir wissen, weil wir sehen, wie es sich Tag für Tag ereignet; denn wir, die Sandwüste, sind immer dabei, das ganze Flußufer entlang bis hin zum Gebirge. »
Und deshalb sagt man, daß der Weg, den der Strom des Lebens auf seiner Reise einschlagen muss, in den Sand geschrieben ist.
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